Arbeitsplatz gestalten - 7 Schritte zum perfekten home office

Wie gestalte ich mein Büro zu Hause damit ich mich dort wohlfühle?

Was brauche ich tatsächlich an Möbeln?

Worauf muss ich achten?

Wie stelle ich alles ein, damit ich keine Rückenschmerzen bekomme?

Seit vielen Jahren richte ich nun Büros ein, kann die Richtlinien rauf- und runterbeten und wende Gestaltungsregeln intuitiv an.

Das, was für mich selbstverständlich ist, möchte ich dir heute kurz zusammenfassen.

Deshalb hier meine 7 Schritte zum perfekten home office – aus der Sicht einer Innenarchitektin.

Nimm dir kurz Zeit und stell dir folgende Fragen:

Wie lange sitze ich an meinem Arbeitsplatz? Vollzeit oder immer mal wieder für eine halbe Stunde?

Was tue ich dort? Arbeite ich vorwiegend am Bildschirm, gebe ich Daten ein, lese ich, sortiere ich Unterlagen? Daraus ergibt sich die Schreibtischgröße.

Wie viel Stauraum benötige ich? Arbeite ich papierlos, greife ich auf Fachbücher zu, lege ich Aktenordner an? Bitte zähle auch dein Lager von Papier und Büroutensilien hinzu. Bei Stauraum unterteile bitte nochmal in Unterlagen die in Griffweite sein sollten und Unterlagen die du nur gelegentlich benötigst.

Welche Technik verwende ich? Drucker, Fax, Scanner, Headset, Ladestation, etc.? 

Wie viel Stellfläche hast du zur Verfügung? Hast du Platz für einen richtigen Schreibtisch oder nutzt du eine kleine Raumnische? Der Platzbedarf hängt von der Art deiner Tätigkeit ab. Arbeitest du ausschließlich am Laptop? Dann brauchst du weniger Fläche als wenn du viel mit Papier, Aktenordnern oder wie ich mit Materialmustern arbeitest

Ideal wäre ein Fläche von mind. 160x80 cm. Preiswert und auch schnell demontierbar sind Böcke worauf du eine Platte legst. Ein Steh-Sitz-Arbeitsplatz ist die ergonomischste Version. 

Wenn du viel Zeit in deinem Homeoffice verbringst, solltest du in einen guten Bürodrehstuhl investieren. Er sollte nicht nur chic sein, sondern auch zu deiner Körpergröße, Gewicht und Statur passen. Höhen-Einstellbarkeit sowie eine Synchronmechanik, da kannst du dich mit dem Stuhl nach hinten lehnen, sollten zur Grundausstattung gehören. Geh‘ zu einem Büromöbel-Fachhändler, lass‘ dich dort beraten und probiere einige Stühle aus.

Die wenigsten wissen, dass es unterschiedliche Rollen gibt. Beachte bitte beim Kauf, dass du weiche Rollen für harte Böden wie Parkett und harte Rollen für z.B. Teppich benötigst.

Bei kurzer Arbeitszeit tut es auch ein normaler Esszimmerstuhl, ein Gymnastikball oder ein Hocker.

Bestenfalls kannst du Schreibtisch und Bürodrehstuhl in der Höhe einstellen und auf deine Körpergröße anpassen.

Empfohlene Stuhleinstellung: Der Winkel, den Unterschenkel, Knie und Oberschenkel bilden sollte 90 Grad sein. Dann erst wir die Tischhöhe ermittelt: Tastatur und Maus befinden sich auf einer Ebene mit Ellenbogen und Handflächen. Ober- und Unterarm bilden ebenfalls einen rechten Winkel.

Wenn der Schreibtisch eine feste Höhe hat, stelle den Stuhl so ein, dass die Arme die richtige Position haben und stelle deine Füße gegebenenfalls auf eine Fußbank (eine kleine Kiste tut‘s auch). Falls der Stuhl eine fixe Höhe hat und zu niedrig ist, hilf dir mit einem Kissen. Es gibt auch aufblasbare Sitzauflagen, welche ein dynamisches Sitzen ermöglichen und dabei die Tiefenmuskulatur kräftigen.

Für den Monitor gilt ein empfohlener Sichtabstand von mindestens 50 cm. Bei Bildschirmarbeit sollte der Schreibtisch 90 Grad zum Fenster stehen, damit das Licht von der Seite kommt und es keine Blendung gibt. Ein Vorhang ist praktisch um die Sonne mal auszublenden, falls sie auf den Monitor scheint. Der Schreibtisch sollte so stehen, dass du die Tür im Blick hast. Wenn du mit dem Laptop arbeitest, empfehle ich dir, zusätzlich die Anschaffung von Bildschirm und Tastatur. Deine Sitzhaltung ist dann wesentlich entspannter. Ein Headset verhindert, dass du dich total verspannst, wenn du das Telefon zwischen Kopf und Schulter einklemmst, um die Hände frei zu haben… Zur Ergonomie gehört auch das richtige Licht. Tageslicht ist am Besten, ergänze an trüben Tagen mit einer blendfreien Arbeitsplatz-Leuchte.

Stelle Blumen auf den Tisch, verwende schöne, wertige Accessoires. Gönne dir ein wenig Luxus.

Ich liebe z.B. Raumdüfte. Zitronen- und Organgendüfte sollen Gedanken ordnen und die Konzentration fördern. Minzduft wirkt vitalisierend und belebend und hilft bei Ermüdung und Unkonzentriertheit (probiere es mal bei deinen Kindern aus!). Gegen Stress hilft Jasmin, Vanille und Ylang Ylang.

Gestalte deinen Arbeitsplatz mit bewusst ausgewählten Farben und Materialien: Ein Teppich unter den Füßen gibt direkt ein wohnliches Gefühl. Eine Tapete oder ein farbiges Feld können den Arbeitsplatz räumlich definieren und wenn du dann noch die Stuhlpolsterfarbe auf den Vorhang abstimmst, ist es perfekt!

Nimmst du an Videokonferenzen teil oder nutzt du Sype & Co? Dann schau dir mal deinen Background genauer an. Unterstreicht er die Qualität deiner Arbeit oder ist es dir eher peinlich? Hier darfst du auch mal improvisieren. Hänge eine Tischdecke auf, stelle eine Leinwand auf einen Stuhl. Probier verschiedene Dinge aus.

Worauf schaust du von deinem Arbeitsplatz aus? Kannst du deine Augen entspannen indem du aus dem Fenster schaust? Hänge dir ein Bild auf, welches dich inspiriert. Auf jeden Fall sollte alles was du im Blick hast, für dich mit etwas Positivem verbunden sein. Der Blick auf den überquellenden Bügelwäschekorb gehört nicht dazu. :).

Ich könnte seitenweise Text über das Thema „Arbeitsplatz gestalten“ schreiben. Hier habe ich nun eher die großzügige Variante thematisiert. Aber es haben nicht alle Platz für einen großen Schreibtisch. Schreib‘ mir deine Fragen zum Thema home office. Wenn Interesse besteht, gibt es bald „home office Teil 2“ mit dem Schwerpunkt „(k)ein Platz für einen Arbeitsplatz“. Ich freu mich auf deine Kommentare!

Herzlichst - deine

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